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Treats for Lunch, 03.05.21

  • Writer: Dana Wedowski
    Dana Wedowski
  • May 5, 2021
  • 3 min read

Updated: May 8, 2021

Verbringen Sie Ihre Mittagspause mit mir - ich teile meine ungefilterten Gedanken, Sie dürfen freundlich kommentieren. Fast, als würden wir uns kennen!



Habe mich endlich wieder bei meiner Großcousine gemeldet, nachdem ich das gefühlt hundert Jahre lang verpeilt habe und schon fürchtete, meine neugefundene Familie komplett vergrätzt zu haben. Ist bei mir übrigens ein Teufelskreis, je länger ich mich nicht melde, desto mehr Muffensausen bekomme ich, bis jede meiner Erstnachrichten nach Abwesenheit ungefähr so klingt „Es tut mir ganz FURCHTBAR Leid, ich bin SCHRECKLICH, ich hoffe es geht euch GUT“….Auf jeden Fall hat sie mir geantwortet und einen Spaziergang vorgeschlagen, immer eine schöne Abwechslung. Solange der grässliche Wind, der heute den frühlingssonnigen Tag verdirbt, nicht mitkommt.



Immer diese Kalkulation: Darf der Freund wohl mitkommen? Zähle ihn zu meinem Hausstand (da seine Wäsche in meinem Korb liegt), offiziell ist er das nicht (da kein gemeinsamer Mietvertrag vorhanden). Noch ein Argument, zusammenzuziehen, würde er jetzt sagen. Aber das kann ich meiner Mutter noch nicht antun, die packt seit anderthalb Jahren ständig Hausstände in Kisten (mein Bruder zog aus seiner Studentenwohnung übergangsweise nach Hause, dann in ein Apartmenthaus, dann in eine Wohnung mit seiner Freundin, ich ging letztes Jahr nach München) und mein Vater muss nächstes Wochenende schon wieder einen PAX Schrank zusammenbauen (jeder kennt die Ausmaße eines solchen Vorhabens). Obwohl mir meine Münchner Freundin die Umzugshilfe schon fest zugesagt hat, und ein großes Talent für den IKEA-Abbau mitbringt. Außerdem habe ich höchstens fünf Möbelstücke: Den vielbesungenen PAX, der durch keine Tür passt, ein wundervolles Maison du Monde Bett, zwei vielseitige Kallax-Regale, einen Tisch, zwei Stühle und ein Janoxel für den Flur. Und einen kleinen Beistelltisch und zwei massive Balkonstühle. Die könnten mal wieder aus dem Keller entlassen werden, sobald das auseinandergenommene Fahrrad, das sich irgendwie auf meinem Balkon materialisiert hat, da weg kommt. Und der Handstaubsauger. Und die drei Kilo Blumenerde, die eine freche Amsel mir aus dem Kräuterbeet gezupft hat. Verdammt, hätte ich das am Wochenende gießen müssen? Gut, vielleicht nicht genau fünf Teile, aber auch nicht so besonders viele.

Habe mir heute "The Beautiful and Damned" von F. Scott Fitzgerald als Buch für die Bahn eingepackt. Ambitioniert, weil ich es seit über einem Jahr nicht geschafft habe, in die Story zu kommen. Mochte "The Great Gatsby" so gerne, wie jeder Mensch auf der Welt, der behauptet, Fitzgerald zu lesen (und dabei von seiner Schullektüre aus der elften Klasse spricht) und bin fest entschlossen, diesen Titel auch toll zu finden. Auf der Hinfahrt nur Musik gehört, für meine üblichen fünf Minuten auf der Bank neben dem Bahnhof war der Wind zu heftig. Vielleicht ja auf dem Rückweg.



Gestern bestellte ich sieben Kleider auf einer dieser allseits beliebten Secondhand-Websites –mir gefallen die aktuellen Schnitte einfach nicht. Ich versuchte es bei Zara, behielt nur ein Kleid (und drei Oberteile und ein Paar Schuhe), konsultierte H&M, behielt wieder nur eines (diesmal wirklich) und brachte nie die neue Sommer-/Bürogarderobe zusammen, die ich mir wünsche. Ich trage meine Klamotten immer sehr, sehr lange. Ich ertrage es nicht, intakte Sachen wegzuschmeißen, und der Verkauf ist mir zu stressig. Meistens entdecke ich Teile nach drei Jahren wieder und finde ganz toll, was mich früher genervt hat, das ist praktisch. Und nachhaltig sowieso. Allerdings kommt mir mein gut gefüllter Kleiderschrank dadurch manchmal unendlich langweilig vor und ich frage mich ständig, warum.


Wenn ich Dinge trage, merke ich: Es liegt daran, dass ich dieses hautenge Spitzenkleid mit 16 anhatte, es zehn Zentimeter kürzer und um drei Mini-Löcher reicher ist und ich, tragischerweise und entgegen meiner Wahrnehmung, bereits seit acht Jahren nicht mehr 16 bin. Darüber hinaus ist es nicht von Chanel, sondern eher von New Yorker oder Ernsting's oder Urban Outfitters – die schneidern nicht für die Ewigkeit. Klar, einmal in der Saison lege ich mir etwas Neues zu. Letztes Jahr bei H&M, gelbkariert, weiß mit Volants, geblümt mit Volants, rosa mit Puffärmeln. Alles andere ist schon wieder zwei Jahre alt, SheIn, blau kariert, schwarz neopren, und H&M, schwarz mit Knöpfen. Wenn man bedenkt, dass ich jeden Tag etwas anziehen muss, um zur Arbeit zu gehen, ist das keine besonders riesige Auswahl. Zehn neue Stücke wären da durchaus gerechtfertigt. Für zehn neue Stücke auf einen Schlag à jeweils 50€ bin ich allerdings zu geizig. Und, wie gesagt, mir gefallen diese sackartigen, langen Kleider mit Stoffmassen auf den Schultern einfach nicht, die es derzeit bei Hallhuber, &otherStories und Co. gibt. Ich bin zu klein dafür, Meiner Figur schmeicheln betonte Taillen, ausgestellte Röcke, Carmen-Ausschnitte - was man halt so trägt, in den Fünfzigern. Blöd, wenn das dieses Jahr kein Comeback macht. Farbtechnisch mag ich gerade weiß, ich wollte mich mal monochrom ausprobieren (das ist tatsächlich en vogue). Meine Bestellung enthält neben weißen Sommerkleidern auch rote, weil mir rot steht und ich dann nicht immer so offensichtlich Gefahr laufe, mein Outfit mit Schokoladeneis zu ruinieren. Habe dieses Jahr noch überhaupt kein Eis von der Eisdiele gegessen und jetzt direkt einen Plan fürs Wochenende.




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