Treats for Lunch 30.05.21
- Dana Wedowski
- Jun 3, 2021
- 2 min read
Schlechte Scherze
Dauerregen im Mai, kalte Windböen im Mai, früh aufstehen nach Feiertag und langer Autofahrt, Arbeiten nach Feiertag und langer Autofahrt, Katscher in Lederstiefeln die vor Jahren durch eine blöde Tür in der Uni verursacht wurden und heute noch stören.
Schön
Das Wochenende bei meinen Eltern verbracht. In NRW herrschte Freitag noch Ausgangssperre um 22:00h, wir kamen erst gegen vier in München los und brauchten zwei Stunden bis Ingolstadt (ich war zum ersten Mal dabei, als der blinkende Spurwechselpfeil buchstäblich gerade aufgestellt wurde. Manchmal muss man sich wie ein Kindergartenkind an den kleinen Dingen erfreuen). Sagen wir, es war eine knappe Geschichte. Meine produktivsten Aktivitäten zuhause: Klebenägel angebracht, Klavier gespielt. Alte Tagebücher durchgeblättert und eingesteckt. Davon inspiriert alle digitalen Familienfotos der letzten Jahre durchgeklickt um mich selbst anzuschauen und dabei auf Unsägliches gestoßen:
Reiturlaub
Meine Freundin und ich fuhren im Jahre 2010 für eine Woche auf einen Reiterhof in Rheinland-Pfalz – wir hatten die Wilden Hühner oft gelesen und hielten das für äußerst romantisch-verwildert. Wir konnten die Reitstunden nicht gemeinsam verbringen, da ich als einziger Gast noch nie geritten war und deshalb in der Halle longiert wurde, während alle anderen ausritten. Dafür hielten wir uns abends von den Mädchen fern, denn sie waren ein bisschen zu pferdeverrückt für unseren Geschmack („Er hat sooo schöne Augen und ist so süß“, hörte man am Abendessenstisch zum Beispiel. Wir vermuteten eine gute Story über einen tollen Typen. „Seine Ohren sind so flauschig!“ Es ging um ein Pony) und trugen selbst zum Essen ihre karierten Kniestrümpfe. Außerdem ließ mich meine zugeteilte Putzpartnerin kaum etwas selbst machen, weil sie zu ungeduldig war. Ich kann nicht behaupten, sonderlich enttäuscht gewesen zu sein, keine Hufe auskratzen zu müssen. Jedenfalls mussten wir für unser eigenes Entertainmentprogramm sorgen – was zu verqueren Ideen für Videos führte, die wir beide vollkommen verdrängten und dieses Wochenende zum ersten Mal wiedergesehen haben. Digitalkameras vergessen nichts! Zum Beispiel meine Stimme, die unter keinen Umständen mehr so klingen kann, oder die schlaff herunterhängenden Locken, oder die Zahnspange, die ich nie als störend empfand doch die meine Attraktivität rückblickend betrachtet um einige Prozentpunkte senkte.
Pläne
Essen gehen, das GNTM-Finale anschauen, obwohl ich keine einzige Folge gesehen habe, den Urban Sports Club ab nächster Woche wieder starten, und mindestens zweimal die Woche hingehen. Wahrscheinlich probiere ich ein paar entspannte Sachen wie Yin Yoga oder Stretch & Relax (was immer das ist), solange mein Knie bei einem einfachen Radschlag noch schmerzt, als hätte ich es mit einer Eisenstange abgeklopft.
Spontane Erinnerung
Potsdam im Sommer 2018 mit meiner Freundin A. Es war richtig schön heiß, während wir über die knirschenden Kieswege zwischen den Schlössern und Herrenhäusern in der Palastanlage stapften. Zirpende Insekten in der Fülle der Rosenbüsche und Wasserpflanzen und summende Bienen. Kühle Zimmer, kleine Touristengruppen, schöne Bilder, mit Presseausweis wäre es umsonst gewesen (muss mir immer noch dringend einen zulegen), leckere Sommerrollen in der Fußgängerzone, und der Lindt-Shop und Bücher-Antiquariate und Schmuckläden und der Nachtbus zur Pension.

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